DAS BIPPERAMT

Schönes Bipperamt:

Geplante Zersiedelung:

Kein weiteres wertvolles Ackerland soll der Industrie geopfert werden. Niederbipps Industrie- und Gewerbezone ist längstens groß genug.

Es reicht!

Wir wollen keine weitere Zersiedelung und keine weitere Beeinträchtigung der Umwelt.


 

 

Ernst Bütschi und Martin Ryser haben einen eigenen Naturpark mit Wald, Weideflächen, Steinhaufen und Obstbäumen gebaut. So entstand unter anderem auch ein Schwalbenturm.
von Nicole Roth

 

Mehlschwalbenturm in der Hinteren Ruetzelen, Niederbipp

Ernst Bütschi und Martin Ryser (rechts) mit Damen
Quelle Text: http://www.langenthalertagblatt.ch/langenthal/oberaargau/ein-neuer-turm-fuer-die-mehlschwalben-107196703

Quelle Bild: R. WYSS

An der Aufrichtfeier für den «Privat-Naturpark Hintere Rützelen Niederbipp», wo auch der Schwalbenturm steht, begrüssten die Initianten Martin Ryser und Ernst Bütschi die Sponsoren, Nachbarn und die Natur- und Vogelfreunde und dankten allen, die dieses Projekt unterstützt haben.

Ernst Bütschi erklärte dabei auch den genauen Standort des Mehlschwalbenturms und was der Privat-Naturpark genau beinhalte und bedeute. «Diese wunderbar gelegene Landschaft in Nähe des Dorfquartiers Buchli, mit all den Weideflächen, Wasserstellen, Obstbäumen sowie der Extensiv-Wiese und dem sanften Waldrand ist ein idealer Standort für den Privat-Naturpark und den Mehlschwalbenturm.»

Zudem böten der Mischwald und die steinernen Geröllhaufen ideale Voraussetzungen für die Tierwelt. «Was die Vogelwelt betrifft, so sind es doch an die dreissig Freibrüter und Höhlenbrüter, die sich im Gebiet der Hinteren Rützelen, also im Naturpark, aufhalten», sagte Bütschi.

Lehrpfad ist geplant

Dazu gehörten auch die Nordischen Finken, die im Winter zu Tausenden im Buchenwald Nahrung fänden und auch dort übernachten würden. Natürlich seien auch zahlreiche Standvögel vorhanden, so zum Beispiel verschiedene Meisen-Arten, Rotkehlchen, Kleiber oder Zaunkönige, um nur einige davon zu nennen, sagte Bütschi. «Bitte beachten Sie den Anschlagkasten in der Nähe des Schwalbenturmes.»

In Planung steht auch ein Lehrpfad mit einem Rundweg, der auf Bäume, Sträucher und Nistkästen hinweist. «Dieses ganze Projekt passt auch gut zum ‹Freiwilligenjahr 2011› mit dem Slogan ‹Engagiert freiwillig›, wo die Schweiz die unbezahlte Arbeit sichtbarer machen will.» Und schliesslich hätten viele Freiwillige beim Privat-Naturpark und Mehlschwalbenturm-Bau mitgemacht.

Ein Wohnhaus für 30 Bewohner

Der Mehlschwalbenturm ist eigentlich anlässlich der Ernennung des Vogels des Jahres 2010, der Mehlschwalbe, entstanden. Dieser Vogel wurde so zum Botschafter für die Biodiversität. Man rief in der Schweiz dazu auf, neue Nistgelegenheiten für diese Vogelart zu schaffen.

Der pensionierte Schreinermeister Ernst Bütschi ist ein Mann der Tat und nicht der leeren Worte. Man müsse der bedrohten Mehlschwalbe helfen, und zwar bevor es zu spät sei. Gesagt getan. Da dieser Vogel ein ausgesprochener Kolonienbrüter ist, war es nicht so einfach, geeignete Plätze für ihn zu finden. Leider war die Unterstützung bei Anfragen im Dorf anfangs nicht vorhanden, «dies hatte mich ein wenig enttäuscht, muss ich sagen», so Bütschi.

Sechseckiger Turm

Erst im Gespräch mit dem Landwirt Martin Ryser fand er die nötige Beihilfe, und dieser bot ihm schliesslich auch den heutigen Platz des Naturparkes auf seinem Land an. Es folgten weitere Sponsoren, welche sich für dieses private Vorhaben begeistern liessen.

Und so entstand nun im Raum der hinteren Rützelen am dortigen Waldrand und in windgeschützter Lage der fünf Meter hohe und sechseckige Mehlschwalbenturm mit dreissig Nistplätzen.

Solide Konstruktion

Beim Bau des Schwalbenturms wurde auf eine solide Konstruktion geachtet, was auch die jungen freiwilligen Helfer schätzten, wie zum Beispiel der 20-jährige Tobias Ryser. Für ihn bedeutete es eine spannende und aussergewöhnliche Arbeit, die ihn faszinierte.

Offiziell ist dieses Schwalbendomizil nun das dritte in der Schweiz, nebst den Standorten in Basel und Diemtigen. Ernst Bütschi, mit seiner fünfzigjährigen ornithologischen Tätigkeit, erinnert sich noch gerne an die 70er- und 80er-Jahre, als im Dorf Niederbipp noch periodische Schwalben-Zählungen durchgeführt wurden.

Damals waren es noch an die 370 natürliche und künstliche Nester. «Die Mehlschwalbe liegt nahe beieinander, im Gegensatz zur Rauchschwalbe, welche ihre Nester in Ställen und Tennen im Minimum vier bis fünf Meter auseinander baut», erklärt Bütschi weiter.

Wieder eine Wand

Nicht vergessen dürfe man auch die Mauersegler-Kolonie im oberen Schulhaus Niederbipp, die von Schulhausabwart Rainer Schaub betreut werde. Er dankte auch der Iff AG, die es nun ermöglicht habe, «nach Jahren des Unterbruchs wieder eine Wand in der Kiesgrube für die Uferschwalben frei zu machen.»

Und somit spürt man, mit all dem Engagement, dass die Natur mit all ihrer Vielfalt sowohl Ernst Bütschi wie auch Martin Ryser sehr am Herzen liegt.