Gemeindeversammlung vom 27. Juni 2011, 8 Uhr abends im Räberhus
Abstimmung über die Einzonung der Stockmatt:
NIEDERBIPP SAGT NEIN ZUR UMZONUNG DER STOCKMATT.
VIELEN DANK!
Hände weg von der Stockmatt
Bipperamt
ARCHIV: ARGUMENTE GEGEN DIE UMZONUNG DER STOCKMATTE FÜR EINEN SCHLACHTHOF UND EINE SCHWEINEZERLEGEREI
IN NIEDERBIPP WOLLEN WIR UNSERE LANDSCHAFT
UND UNSERE LEBENSQUALITÄT BEWAHREN.
RETTET DIE STOCKMATT!
Gemeindeversammlung vom 27. Juni 2011, 8 Uhr abends im Räberhus
Abstimmung über die Einzonung der Stockmatt:
NEIN ZUR UMZONUNG DER STOCKMATT
Es ist fünf vor zwölf! Noch haben es die Stimmberechtigten in der Hand, ein gigantisches Projekt zu verhindern.
Bell will in der Stockmatt auf 15 Hektaren einen Betrieb für Schweinezerlegung und dann auch noch einen riesigen Schlachthof für Schweine bauen. Es sollen gut 500 Arbeitsplätze entstehen: Die meisten Beschäftigten werden mit dem eigenen Auto vorwiegend aus dem Elsass zur Arbeit fahren und unsere Strassen zusätzlich belasten. Dazu kommen die Schlachtviehtransporte. Der Kostenanteil Niederbipps für die geplante Verkehrserschliessung über den Autobahnanschluss Oensingen ist nicht ausgewiesen.
WAS WIR WOLLEN
WAS WIR NICHT WOLLEN
- ein Dorf, in welchem sich die Niederbipper Bevölkerung
auch in Zukunft zu Hause fühlen kann- offene Landschaft und Wohnqualität auch für die nächste Generation
- Bauernland bester Qualität für die Landwirtschaft erhalten
- eine gesunde und nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde
gemäss unserem geltenden Leitbild
- weitere Asphaltierung und Betonierung wertvollen landwirtschaftlichen Bodens
- noch mehr industrielle Grossbetriebe im Osten unseres Dorfes
- zweifelhafte Investitionskosten für die Gemeinde von mehreren Millionen
- den drohenden Verkehrskollaps durch Pendlerverkehr und Anlieferung von Schlachtvieh
- weitere anfallende Infrastrukturkosten, welche die Gemeindefinanzen belasten
Warum ist die Überbauungsordnung “Stockmatte” mit Zonenplanänderung abzulehnen?
Es drohen Verlust an wertvollem Ackerland und an Lebensqualität, viel Mehrverkehr, Fremdbestimmung, Lärm und Zersiedelung
Bell plant in Niederbipp einen Betrieb für Schweinezerlegung und einen gigantischen Schweineschlachthof.
Das Projekt sprengt die Dimensionen des Dorfes und verschlechtert die Lebensqualität seiner Bevölkerung.
Naherholungsgebiete sind dann für viele Niederbipp immer weiter weg und können bald kaum mehr zu Fuß erreicht werden.Bei der Stockmatte (“Stockmatt” laut Grundbuch) handelt es sich um Ackerland bester Qualität. Die Begründung im Vorprüfungsbericht, das Siedlungsgebiet Niederbipps sei fast vollständig von Fruchtfolgeflächen umgeben und daher ein Ausweichen des Projekts in andere Gebiete nicht möglich, greift zu kurz. Die Güterabwägung im Vorbericht teilen wir nicht: Vielmehr ist die Stockmatte als hochwertiger Boden der Landwirtschaft zu erhalten.
Die Beanspruchung des Niederbipper Bodens durch Neubauten, insbesondere durch Industrie- und Gewerbebetriebe hat eine kritische Schwelle erreicht. Eine weitere Vergrößerung des Siedlungsgebiets durch eine neue große Arbeits- oder Industriezone würde das bereits labile Gleichgewicht zwischen Wohngebiet, Industrie- und Gewerbegebiet, Landwirtschaftszone und Wald stören oder gar zerstören.
Eine weitere Überbauung im Osten der Gemeinde würde zu viel zusätzlichem Verkehr führen, namentlich zu Güterverkehr mit Lastwagen und motorisiertem Individualverkehr angesichts der erhofften 500 bis 600 Arbeitsplätze. Zwar ist das Gebiet durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossen, doch zeigt das Beispiel Galexis, dass viele Mitarbeiter mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. An die geplante Führung des Verkehrs von und zur Stockmatt über den Autobahnanschluss Oensingen würde Niederbipp einen beträchtlichen Beitrag leisten müssen. Diese Kosten sind in der Vorlage des Gemeinderates nicht ausgewiesen.
Zwar ist Niederbipp ein Entwicklungsschwerpunkt des Kantons Bern, der in einem Bereich bereits sogar unmittelbar an das Industrie- und Gewerbegebiet Oensingens anschließt. Die angebahnte Ortsplanungsrevision Niederbipp will sogar Niederbipp und Oensingen zusammenwachsen lassen.
Der Kanton Bern scheint dieses Bestreben zu unterstützen, doch würde eine solche Aufblähung des Arbeitsgebietes den meisten Leuten, die in der Umgebung wohnen, überwiegend Nachteile bringen. Sie steht auch dem Bestreben nach Siedlungsbegrenzung entgegen, welches auch in das Regionale Gesamtverkehrs- und Entwicklungskonzept RGSK Eingang gefunden hat. Es darf aber nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben, sondern es ist dafür zu sorgen, dass die Dörfer so gut wie möglich als Einheiten erkennbar bleiben. Wuchernde Siedlungen, wie sie in Gebieten nahe der Autobahn in den Kantonen Aargau und Zürich zu finden sind, sind warnende Beispiele und nicht zur Nachahmung empfohlen.Da wir die Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebiets (der Arbeitszonen) in der Stockmatte ablehnen, lehnen wir auch das Bau- und Gewässerschutzgesuch der Bell AG ab. Die Verlagerung eines Schlachtbetriebs von einem bereits vorhandenen Standort in Stadtnähe auf bisher offenes Feld scheint uns besonders fragwürdig.
Die angestrebte Begrünung rund ums Gebäude hat angesichts des drohenden Verlustes an Bauernland Alibicharakter.
Im Gegensatz zum Waldgebiet sind Hecken und Feldgehölze durch das Gesetz schlecht geschützt. Für die Stockmatte lehnen wir die vom Gesuch begehrten Eingriffe ab, weil der abzuholzende Teil der Hecken zwar durch Neubepflanzungen kompensiert werden soll, durch eine Einzonung der Stockmatte jedoch das wichtige Vorland der Hecke in diesem Teil verloren ginge. In der nördlichen Fortsetzung, am Moosmattweg, würde die Hecke durch die geplante Verschmälerung entwertet.
Geringfügige Änderung der Überbauungsordnung “Industrie Ost”, Teil Süd
Für eine Überbauung der Stockmatt wäre zwar eine Anpassung der Straßen notwendig, doch wird durch die nun angestrebte “geringfügige Änderung” die weitere Entwicklung des Gebiets einigermaßen präjudiziert. Es soll abgewartet werden, wie die Ortsplanungsrevisionen von Niederbipp und Oensingen dereinst ausfallen.
Niederbipp hat bereits in großem Maße zur Industrialisierung der Gegend beigetragen. im Osten des Dorfes ist ein großes Industriequartier entstanden mit Fabriken und Logistikunternehmen.
Diese Unternehmen haben zwar Arbeitsplätze geschaffen, aber auch viel Verkehr, Lärm und weitere Umweltbelastung gebracht.
Nun ist es höchste Zeit, der weiteren Betonierung und Asphaltierung unserer Region am Jurafuß Einhalt zu gebieten. Wir wollen eine nachhaltige Entwicklung.
Es ist nicht zu erwarten, dass weitere Einzonung von landwirtschaftlichen Flächen Niederbipp und dem Bipperamt eine hohe Wertschöpfung bringt.
Vielmehr kommen Betriebe, die von den relativ günstigen Bodenpreisen und der Nähe zur Autobahn angelockt werden und die in der Stadt niemand haben will.
Die Kostenbeiträge Niederbipps an die Erschliessungsstrasse für den Verkehr über den Autobahnanschluss Oensingen sind in der Vorlage des Gemeinderats zur Einzonung der Stockmatt nicht enthalten.
Das heimische Gewerbe hat nichts von einer solchen Entwicklung; es wird eher an die Wand gedrückt. Ein Beispiel: Während in der Stockmatt ein riesiger Schlachthof gebaut werden soll, wo die Tiere täglich zu Tausenden am Fließband getötet und für den Fleischhandel aufbereitet werden sollen, sind Metzger mit Familienunternehmen in den letzten Jahren und Jahrzehnten vom Markt verdrängt worden, unter anderem mit schikanösen Vorschriften, die es ihnen nicht mehr ermöglichen, selber und in kleinem Rahmen zu schlachten.